Sich auf Socialmedia über Finanzthemen zu informieren, wird immer beliebter. Die steigende Popularität von sogenannten Finfluencern bringt nicht nur neue Informationsquellen für Anleger, sondern auch erhebliche Risiken mit sich. Finfluencer nutzen ihre Reichweite, um Finanzprodukte zu bewerben, oft ohne ausreichende Transparenz oder notwendige Sachkunde. Auch Verbraucherschützer und BaFin warnen vor Anlagetipps in den sozialen Medien und Online-Finanz-Coachings.
Zentrale Gefahrenpunkte bei Finfluencern
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Fehlende Transparenz
Viele Finfluencer kennzeichnen Werbung unzureichend, was den Anschein unabhängiger Empfehlungen erwecken kann. Dabei gelten klare Kennzeichnungspflichten gemäß Wettbewerbsrecht (§ 5a Abs. 4 UWG). - Interessenkonflikte und Marktmanipulation
Fälle von „Scalping“, bei denen Finfluencer Kurse beeinflussen und von den Gewinnen profitieren, sind keine Seltenheit. Dies verstößt gegen die EU-Marktmissbrauchsverordnung (MAR) und kann rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
- Rechtsrahmen und Regelungslücken
Derzeitige Regulierungen greifen oft nicht tief genug, um Anleger zu schützen. Die geplante EU-Kleinanlegerstrategie soll hier Abhilfe schaffen, indem sie strengere Offenlegungs- und Sorgfaltspflichten für Finfluencer einführt.
- Keine zertifizierte Qualifikation
Finfluencer benötigen keine Ausbildung oder einen Qualikationsnachweis. Sie unterliegen weder Regeln noch Prüfungen. Verbraucherschützer kritisieren, dass Finfluencer sich als Experten ausgeben, obwohl ihnen die nötige Fachkompetenz fehlt.
Unser Appell: Seid kritisch gegenüber vermeintlich einfachen Anlagetipps auf Social Media. Vertraut lieber auf seriöse und regulierte Informationsquellen und prüft Empfehlungen immer sorgfältig.
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