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Nachweispflicht für Elektronikprodukte

Amazon hat die Zügel angezogen: Neue Nachweispflicht für Elektronikprodukte.

Amazon verschärft seit dem 17. September 2025 die Anforderungen für den Verkauf von Elektronikprodukten großer Marken wie Samsung, Sony, Philips und anderen. Wer diese Artikel über die Plattform vertreiben möchte, muss die Echtheit der Ware eindeutig nachweisen können. Das Ziel: Mehr Transparenz und ein verstärkter Schutz gegen Produktfälschungen im Onlinehandel.

Was fordert Amazon konkret?

Wenn du Elektronikprodukte über Amazon verkaufst, musst du nachweisen können, woher deine Ware stammt. Und zwar nicht irgendwann – sondern jetzt. Zu den neuen Anforderungen gehören:

  • Rechnungen mit mindestens 100 Stück – nicht älter als 180 Tage
  • Vollständige Lieferantendaten: Name, Adresse, E-Mail, Website
  • Akzeptierte Formate: PDF, JPG, PNG oder GIF

Betroffen sind Verkäufer in mehreren europäischen Ländern – darunter Deutschland, Frankreich, Italien, die Niederlande, das Vereinigte Königreich – und es geht um bekannte Marken wie:

Samsung
Dyson
Canon
Philips
HP
Sony
Panasonic

Was passiert, wenn Nachweise fehlen?

Kurz gesagt: Dein Angebot wird deaktiviert.

Amazon droht damit, betroffene Produkte offline zu nehmen, wenn die Nachweise nicht rechtzeitig oder nicht vollständig eingereicht werden. In manchen Fällen könnten Händler sogar gezwungen sein, Lagerbestände zurückzunehmen, zu vernichten oder zu spenden.

Viele offene Fragen – wenig Kommunikation

Was viele Händler aktuell nervös macht: Die Kommunikation von Amazon ist nicht gerade glasklar. Mehrere E-Mails mit unterschiedlichen Markennamen sorgen für Verwirrung. Es bleibt oft unklar, für welche Produkte genau Nachweise erforderlich sind. Das Risiko: selbst legal beschaffte Lagerware darf ab Mitte September nicht mehr verkauft werden, wenn die Unterlagen fehlen.

Was solltest du jetzt tun?

Wenn du Elektronikprodukte auf Amazon verkaufst (auch aus anderen Kategorien mit Elektronikanteil – z. B. Haushaltsgeräte, Kamerazubehör, Drucker etc.), heißt es jetzt:

  • Lieferkette prüfen: Kennst du deine Bezugsquellen wirklich gut?
  • Rechnungen sichern: Ideal sind strukturierte, nachvollziehbare Dokumente.
  • Lieferantenkontakt aktualisieren: Du brauchst vollständige Daten.
  • Systeme vorbereiten: Wer sauber dokumentiert, spart im Zweifel viel Zeit.

Tipp: Wer Ordnung in Beschaffung und Buchhaltung bringt, stärkt nicht nur die Compliance, sondern auch das Vertrauen der Kunden – und sichert langfristig den eigenen Zugang zum Amazon-Marktplatz.

Fazit

Amazon meint es ernst mit Produktsicherheit und Markenschutz – und nimmt Händler nun stärker in die Pflicht. Die neuen Regeln bedeuten mehr Aufwand, können aber auch ein Anstoß sein, die eigenen Prozesse transparenter und zukunftssicherer zu machen.

Wer jetzt vorbereitet ist, hat im Herbst einen klaren Wettbewerbsvorteil.

Laut den bisher bekannten Informationen gilt die neue Nachweispflicht bei Elektronikprodukten auf Amazon insbesondere für folgende bekannte Marken:

  • Samsung

  • Dyson

  • Canon

  • Philips

  • HP (Hewlett-Packard)

  • Sony

  • Panasonic

Diese Marken sind direkt in den bisherigen Mitteilungen und betroffenen Händlerkonten genannt worden.

Wichtig:

  • Auch Händler, die nicht direkt diese Marken verkaufen, haben teils Mitteilungen erhalten.

  • Das deutet darauf hin, dass Amazon die Regel möglicherweise breiter anwendet, z. B. auf ähnliche Produktkategorien oder bei Verdacht auf nicht verifizierte Bezugsquellen.

Unser Tipp:

Wenn du Elektronikprodukte (auch Zubehör oder B-Ware) vertreibst, lohnt sich ein prüfender Blick in dein Amazon-Verkäuferkonto – selbst wenn du keine dieser Marken im Sortiment hast. Sicherheitshalber solltest du Liefernachweise für alle markenrechtlich geschützten Produkte griffbereit haben.

Möchtest du eine vollständige, regelmäßig aktualisierte Liste der betroffenen Marken? Dann kann ich auf Wunsch die aktuellen Infos aus dem Netz abrufen.